Tabakrauch
Tabakrauch ist ein Gemisch
von Gasen und Aerosolen mit einer Vielzahl von toxikologisch wirksamen Substanzen
wie Teerbestandteile als PAK,
Kohlenmonoxid,
Formaldehyd,
Benzol,
Schwermetalle und Nikotin. Im Gegensatz zum selbstbestimmtem Inhalieren der Aktivraucher sind die unfreiwillig den Tabakrauch einatmenden Passivraucher ebenso den erhöhten Gesundheitsrisiken ausgesetzt wie die Raucher. Während vom Raucher selbst der "Hauptstromrauch" und "Nebenstromrauch" aktiv eingeatmet wird, sind seine Mitmenschen vor allem dem "Nebenstromrauch" bzw. "kalten Rauch" ausgesetzt, der zwischen den Zügen bei niedrigen Temperaturen entsteht. Dieser enthält zahlreiche Schadstoffe in mehrfach höheren Konzentrationen, als sie der Raucher im "Hauptstromrauch" bzw. "heißen Rauch" inhaliert. Selbst nachdem lange in einem Raum nicht mehr geraucht wurde bleibt eine hohe Schadstoffkonzentration, da Vorhänge, Teppiche oder andere Textilien aus Raucherzimmern bestimmte Schadstoffkomponenten zunächst binden, die sie später wieder freisetzen. Besonders hoch sind die Konzentrationen aus dieser Quelle in Innenräumen wie Büros, Hotels, Flugzeugen und Taxis. Tabakrauch wird als Wirkungsverstärker fast aller anderen Alltagsgifte angesehen wie Autoabgase, Alkohol, Asbest, Schwermetalle, Lösemittel, Dioxine und Furane. |
Der inhalierte Tabakrauch ist der mit Abstand bedeutendste Schadstoff aus der Umwelt. Die Abscheidung erfolgt bis in die feinsten Verästelungen der Lunge, wo er sein schädigendes Potential entfaltet. Rauchen schädigt u.a. auch das Immunsystem. Neben den schweren Wirkungen auf die Atmungsorgane wie chronische Bronchitis (Raucherhusten), Lungenblähung (Emphysem), Kehlkopf-, Bronchial- und Lungenkrebs sind weitere typische Erkrankungen infolge der zusätzlichen Schädigung der Blutgefäße: Arteriosklerose (Arterienverkalkung), Herzinfarkt durch Verschluss der Herzkranzgefäße, Schlaganfall durch Arteriosklerose im Gehirn und das sogenannte "Raucherbein", wobei die Gliedmaßen durch Verschluss der Blutgefäße absterben. Tabakrauch wird mitverantwortlich gemacht für das immer häufigere Auftreten von allergischen Krankheiten. Durch das Schwermetall Cadmium im Rauch wird vor allem bei Frauen die Neigung zur Osteoporose gefördert. |
Für die gesundheitsschädigenden Wirkungen des Passivrauchens gibt es u.a. folgende Beweise:
Aus diesem Grund hat das Recht des Nichtrauchers auf körperliche Unversehrtheit Vorrang haben vor dem Recht des Rauchers auf den Genuss seines Suchtmittels. Das Image des Rauchens in der Öffentlichkeit hat sich durch umfangreiche Aufklärungskampagnen und Maßnahmen grundlegend gewandelt. Nicht-Rauchen gilt mittlerweile als das sozial wünschenswerte Verhalten und die Interessen der Nicht-Raucher/innen finden Beachtung durch umfangreiche Rauchverbote in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einrichtungen und in Restaurants. |
Auch am Arbeitsplatz ist Rauchen verboten. Das Bundesarbeitsgericht BAG hat in den vergangenen Jahren in 3 Grundsatzurteilen den Nichtraucherschutz höherrangig eingestuft als das Recht der Raucher auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. So hielt es das BAG in seinem Urteil von 1999 für zumutbar, dass Mitarbeiter, die rauchen wollen, dies nur in den Pausen im Freien unter einem überdachten Unterstand tun können. Grundlage für diese Rechtsprechung sind Allgemeinklauseln zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz:
Rauchen ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation
weltweit für den vorzeitigen Tod von ca. 4 Millionen Menschen jährlich verantwortlich.
Die Lebenserwartung von Rauchern ist
um acht Jahre niedriger als die von Nichtrauchern. In den Industriestaaten
stirbt jeder fünfte Mensch vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums; etwa
30 Prozent aller Krebserkrankungen sind darauf zurückzuführen - insbesondere
Lungenkrebs. |