Akropolis Wirkungen von Luftschadstoffen auf Sachgüter

Milliardenschwere Schäden verursachen jährlich die Luftverschmutzungen an Sachgütern, die mit adäquaten M itteln und Leistungen jedes Jahr wiederholt zu beseitigen sind. Gebäude werden vor allem durch die säurebildenden anorganischen Gase Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid beeinträchtigt, die gasförmig mit Staubpartikeln oder mit dem Regen transportiert werden. Selbst der Jahrhundertbaustoff Beton beginnt zu bröckeln. Besonders tückisch ist die Gefahr, dass der in ihm eingelassene Stahl, der Gebäuden und Brücken eine hohe Tragkraft verleiht, ebenfalls von den säurebildenden Schadstoffen zerfressen wird. Auch Eisengeländer, Stahlbrücken, Fahrräder, Autos und selbst Bronzedenkmäler rosten bzw. zersetzen sich schneller, weil die Metalle den dauernden Angriffen aus der Luft nicht standhalten. Materialien wie gewisse Farbstoffe, Gummi und Kunststoffe können durch Fotooxidantien wie Ozon angegriffen, ausgebleicht und zerstört werden.

Besonders traurig ist die unwiederbringliche Zerstörung von Kulturdenkmälern. Kunstbauwerke wie der Kölner Dom, das Ulmer Münster, die Marienkirche in Krakau, der Mailänder Dom, die Kathedrale von Reims u.v.a. haben seit Jahrhunderten die Menschen erfreut und sind seit den 50iger Jahren schneller verwittert als während ihrer gesamten vorangegangenen "Lebenszeit". Klassische Kunstwerke, wie die Akropolis in Athen, die Jahrtausende überdauert haben, drohen im wahrsten Sinne des Wortes den Bach hinunterzufließen. In nur wenigen Jahrzehnten, seit in den fünfziger Jahren mit dem hohen Verkehrs- und Wirtschaftswachstum in zunehmendem Maße Schwefeldioxid und Stickstoffdioxid emittiert wurde, wandeln die daraus gebildeten Säuren den berühmten Marmor in Gips um, den der nächste Regen in einem nicht zu stoppenden Prozess Schicht für Schicht abwäscht. Angesichts dieser prekären Situation wurden zum Schutz des Weltkulturerbes in den 90iger Jahren verschiedene Strategien erwogen, wie den Umzug von Statuen ins Museum, nachdem sie durch ein Duplikat ersetzt wurden oder Überzug des Marmors mit Klarlack oder Überdachung des antiken Hügels mit einer Glaskuppel (Stellen Sie sich diesen Anblick vor!).

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