PAK

Stoffgruppe Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
PAK sind ringförmige Kohlenwasserstoff-Verbindungen, deren Molekülgerüst aus mehreren miteinander verbundenen Benzolringen besteht.
Leitsubstanz ist das bisher am besten untersuchte Benzo-a-pyren, welches als Maßstab für die carcinogene Umweltbelastung durch die gesamte PAK-Gruppe angesehen wird.
Formel C20H12 Benzo-a-pyren
Eigenschaften als Dauergift weit verbreitet, hohe Stabilität, schwer abbaubar,
kaum in Wasser löslich, hoher Siedepunkt,
Geruchsbelästigung (dumpf-muffig),
zahlreiche Verbindungen sind krebserzeugend,
PAK gehören neben Benzol, Arsen- und Cadmiumverbindungen sowie Dioxine und Furane zu den wichtigsten Umweltkanzerogenen.
Entstehung Sie sind Bestandteil von Erdöl, Kohle und Teer; PAK entstehen bei der unvollständigen Verbrennung von organischen Materialien ebenso bei der Abfallverbrennung. Sie sind zu finden in Teer, Teerdämpfen, Tabakteer und Tabakrauch ebenso in Autoabgasen (insbesondere Dieselruß), Kokereirohgasen, Räucher- und Grillrauch, den Abgasen von Kaminfeuern sowie in Schwelstoffen von Räucherkerzen oder Weihrauch. Je weniger Sauerstoff bei der Verbrennung vorhanden ist, um so mehr Schadstoffe entstehen.
Ausbreitung PAK werden hauptsächlich mit der Luft verbreitet. Aufgrund ihrer außerordentlich geringen Flüchtigkeit ist ihre Verbreitung an das Vorkommen von Partikeln wie Staub, Ruß und Pollen gebunden. Sie sind in der Umwelt weit verbreitet. Sie wurden in der Luft von Städten und Industriegebieten, im Abwasser, Klärschlamm und Kompost sowie in Oberflächengewässern, Bodenproben, Sedimenten und verschiedenen Nahrungsmitteln nachgewiesen.
Wirkungen Die Aufnahme der Stoffe erfolgt durch die Atmung der belasteten Luft über die Lunge, wobei hierbei Autoabgase und Tabakrauch für die allgemeine Bevölkerung am bedeutendsten sind, durch die Nahrung und das Trinkwasser sowie durch die Haut.
Die den kleinsten Rußteilchen in der Luft anhaftenden PAK können bis in die Alveolen der Lunge vordringen, können dort abgelöst und chemisch verändert , d.h. metabolisiert werden. Die Partikel können dort auch von Makrophagen aufgenommen, über die Lymphwege weitertransportiert und in anderen Organen metabolisiert werden. Erst durch diese Metabolisierung entstehen aus dem PAK die eigentlichen krebserzeugenden Stoffe. Bei einer durchschnittlichen inhalativen Aufnahme des
Benzo-a-pyren von 9 ng bzw. 37 ng eines Nichtrauchers im Nichtraucherhaushalt im ländlichen bzw. Ballungsgebiet ergibt sich ein Risiko von 1:25.000 bzw. 1:6.000 an Bronchialkrebs oder Lungenkrebs zu erkranken. Bei einem Raucher, der 20 Zigaretten pro Tag verbraucht und somit etwa 400 ng des Schadstoffs zusätzlich aufnimmt, steigt das Krebsrisiko dramatisch an.
Über die Luft und den Boden gelangen die Schadstoffe auf zahlreiche Lebensmittel, insbesondere auf Blattgemüse und Obst sowie ins Trinkwasser. Die höchsten PAK-Gehalte befinden sich jedoch in Räucherwaren und ggf. auf Grillgut. Da man gewöhnlich mehr Gemüse als geräucherte Lebensmittel zu sich nimmt, kann die PAK-Aufnahme über Gemüse die größere Rolle spielen. Bei kontinuierlicher Aufnahme kann
Benzo-a-pyren in bestimmter Dosis zu Magen- und Darmkrebs bzw. Blasenkrebs führen.
Auch nach intensivem Hautkontakt mit PAK-Gemischen wurden beim Menschen kanzerogene Wirkungen beobachtet. So wird das stark krebserregende
Benzo-a-pyren für verschiedene Berufskrankheiten wie den Hautkrebs bei Schornsteinfegern verantwortlich gemacht.
Grenzwerte UMAD-Dokumentation Immissionsgrenz-, -richt- und -leitwerte  für Ruß,
Schadstoff-Höchstmengenverordnung für Lebensmittel:
1µg/kg für Fleischprodukte, 
Trinkwasserverordnung-TrinkV:
0,0002 mg/l für Trinkwasser
Tendenzen Mit dem stetig steigenden motorisierten Verkehrsaufkommen, insbesondere dem Güterkraftverkehr, erhöht sich auch die allgemeine Umweltbelastung mit diesem weit verbreiteten Schadstoff. Reduzierungen können nur erreicht werden durch die Schaffung politischer Rahmenbedingungen, die aufgrund ökonomischer Zwänge die Rückverlagerung des Gütertransports auf die Schiene bedingen bzw. durch technische Maßnahmen, wie den flächendeckenden Einsatz von Rußfiltern in Dieselkraftfahrzeugen.

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